Im Süden Italiens wurde mithilfe objektbasierter Geomorphometrie und präziser Abflussmessung ein 3 km² grosses Forschungsgebiet untersucht – mit dem Ziel, hydrologische Signaturen und Quellzonen besser zu verstehen.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts wurde in Süditalien ein innovativer Ansatz zur hydro-geomorphologischen Analyse getestet. Ziel war es, mithilfe objektbasierter Geomorphometrie ein komplexes Einzugsgebiet besser zu klassifizieren, um hydrologische Reaktionen und Überschwemmungsmuster präzise zu verstehen.
Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden tägliche und sub-stündliche Daten zu Abfluss und elektrischer Leitfähigkeit gesammelt. Die Auswertung mithilfe sogenannter Chemographen zeigte eine ausgeprägte saisonale Dynamik und half, unterschiedliche Abflusskomponenten wie Basisabfluss, Oberflächen- und Zwischenabfluss zu unterscheiden.
Auf Basis dieser Analysen konnten hydrochemische Signaturen identifiziert werden, die auf Hochwasser- oder Starkregenereignisse hindeuten.
Ergänzend zur Langzeitmessung wurden Wasserspiegel- und Abflussdaten während eines gezielt gewählten Starkregenereignisses aufgezeichnet. Ziel war es, konkrete Quellzonen dem jeweiligen geomorphologischen Typ zuzuordnen – z. B. punktuelle Quellen, diffuse Hangabflüsse oder Aussickerungen entlang des Uferkorridors.
Die Einteilung erfolgte auf Basis eines objektorientierten Kartierungsverfahrens, durchgeführt mit dem GIS-Tool eCognition (Trimble Inc.). Die dabei identifizierten „Hydro-Geomorpho-Typen“ konnten kartiert und mit den Messwerten abgeglichen werden.
Die Kombination aus geomorphometrischer Objektklassifikation und präziser Abflussmessung liefert wertvolle Daten zur Charakterisierung komplexer mediterraner Einzugsgebiete. Solche Ansätze helfen, Hochwasserpotenziale besser zu verstehen – und bilden die Grundlage für regionale Wasserbewirtschaftung und Risikoprävention.
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